Über John Ronald Reuel Tolkien

J.R.R. Tolkien, geboren 3. Januar 1892 in Bloemfontein, Südafrika.

J.R.R. Tolkien, gestorben 2. September 1973 in Bournemouth, Südengland.

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Als Tolkien, dessen Rufname Ronald war, drei Jahre alt war, zog seine Mutter Mabel mit ihm und seinem Bruder Hilary von Südafrika nach England. Tolkiens Vater hatte vor gehabt, sobald wie möglich nachzukommen, jedoch starb er kurz darauf und hinterließ der Familie große finanzielle Sorgen. Tolkiens Mutter zog mit den beiden Jungen in ein Dorf südlich von Birmingham. Er sagte später einmal, dass der Shire in "Lord of the Rings" ein Abbild des Mittelengland sei, und dass die seine "Hobbits" die einfachen Engländer verkörperten.

Im Jahre 1900 trat Tolkiens Mutter zum katholischen Glauben über - der Rest der Familie vergab ihr dies nie, denn sie war streng anglikanisch. So verlor Tolkiens Mutter auch die finanzielle Unterstützung der Familie, und war gezwungen in die Industriestadt Birmingham umzuziehen. Dies war für Tolkien ein schwerer Schlag.

Als Tolkiens Mutter 1903 starb kamen er und sein Bruder zu dem katholischen Priester Francis Morgan unter, welcher die beiden Jungen liebevoll aufnahm. Tolkien war nun 11 Jahre alt, ein Vollwaise, und von der Familie abgelehnt aufgrund des Glaubens.

Als Tolkien 16 Jahre alt war, lernte er die drei Jahre ältere Edith Bratt kennen. Er heiratete sie, und die beiden bekamen 4 Kinder. Der frühe Verlust seiner Eltern bewirkte einen starken Familiensinn und eine intensive Liebe zu seinen Kindern. Die Beziehung zu Edith war nicht immer einfach, aber durch tiefe Liebe geprägt - im Silmarillion erzählt Tolkien von der schwierigen Liebe zwischen Beren und Luthien - und er verglich sich und Edith oft mit diesen beiden.

Als Edith nach 55 Jahren starb, bekam sie die Grabinschrift :

Edith Mary Tolkien, 1889 - 1971, Luthien

Tolkien schlug eine wissenschaftliche Karriere ein, und bis zum Alter von 67 Jahren Professor für englische Sprache und Literatur in Oxford. Er besaß eine umfassende Kenntnis der alten europäischen Sprachen. Hierauf aufbauend entwickelte er seine eigenen Sprachen mit vollständigem Vokabular und eigenständiger Grammatik. Und um seine eigenen Sprachen entwickelte er eine Mythologie.

Aus den frühen Übungen dieser Sprachen entstanden um 1914 herum die ersten Ideen zum "Silmarillion", jener Mythischen Vorgeschichte zum "Herr der Ringe".

Tolkien hat als Wissenschaftler eine Menge Rezensionen, wissenschaftliche Artikel und Fachbücher veröffentlicht. Eine vollständige Liste hierüber findet man in Humphrey Carpenters Buch "J.R.R. Tolkien:A Biography". Ausserdem verfasste Tolkien eine Reihe von Gedichten, die stilistisch und thematisch an die altenglische und nordische Dichtung angelehnt sind. Einen Eindruck dieser Gedichte kann man im "Hobbit", "Herr der Ringe" und "Silmarillion" gewinnen.

Das "Silmarillion" ist eine Sammlung von Sagen, die in Mittelerde spielen, und die Geschichte jener Welt erzählen. Es beginnt mit einem Schöpfungsmythos und dem Verlust jenes Ringes, der im "Hobbit" und dem "Herr der Ringe" seinen fortgang findet. Tolkien begann mit diesen Sammlungen als er mit seiner Sprache beschäftigt war - Es genügte ihm nicht, eine neue Sprache zu erfinden, nein, diese sprache sollte auch mit Personen verbunden sein. An dieser Schnittstelle von Sprache und Sage verband Tolkien seine beiden Fähigkeiten - die Wissenschaft und die Literatur. Das Silmarillion hatte Tolkien nicht zur Veröffentlichung gedacht, und es wurde so auch erst nach seinem Tod von seinem Sohn Christopher öffentlich gemacht.

Der "Hobbit" ist die Vorgeschichte des "Herrn der Ringe". Diese Geschichte ist als Kinder und Jugendbuch geschrieben, und Tolkien hat es ursprünglich für seine Söhne und Enkel gedacht, und wollte es zunächst gar nicht veröffentlichen. Nach Zusprachen von Freunden erschien der "Hobbit" dann doch erstmals 1937 in den Geschäften.

Am "Herr der Ringe" arbeitete Tolkien zwischen 1936 und 1953 - also in einem Zeitraum von fast 20 Jahren. Seine entstehung fällt somit in eine Zeit in der die Welt gerade mit dem Nationalsozialismus zu kämpfen hatte. Entgegen anders lautender Interpretationen bestand Tolkien jedoch darauf, das seine Geschichte in keiner Weise mit dem Nationalsozialismus in Verbindung zu bringen ist. Er wollte lediglich eine Erzählung im Stil klassischer Sagen schaffen.

Als die Trilogie 1954/55 erschien, wurde sie von den Lesern zunächst recht verhalten aufgenommen. Die Literaturkritik benannte Tolkiens Werk mit "Kinderbuch" und "Poesie und Prosa"  die sich durch "professorale Amateurhaftigkeit auszeichnet". Die Geschichte erzähle von Abenteuern in einer "phantasielosigkeit dass es einem Leid tun kann". Diese Meinungen schienen sich jedoch zu wandeln, denn ab 1960 schien Tolkiens Werk bei den Lesern auf immer mehr Zuspruch zu stoßen, heute zählt es zu den meistverkauften Büchern aller Zeiten. Der Kritikerstreit darüber ist jedoch niemals abgeebt, und spaltet sich in sie Lager von Befürwortern und Gegnern. ein Grund für den sich dennoch einstellenden Erfolg des Werkes liegt wohl an der Entwicklung seit den 1960er- Jahren. Man suchte nach neuen Lebensweisen und Ideen, und somit auch nach neuen Erfahrungen, Inhalten und Geschichten.

Bis heute hat sich Tolkiens Ruf als "Meister der Fantasy" gehalten, und seine Werke sind scheinbar mit den Jahren immer populärer geworden. Dies liegt nicht zuletzt an seiner eigenen Aufopferung, seine Welt "so real wie möglich" für die Leser zu machen.

Als Tolkien 1973 starb, ließ er verfügen das zu der Inschrift seiner Frau folgende für sich selbst zu setzen ist:

John Ronald Reuel Tolkien, 1892 - 1973, Beren

Luthien und Beren sind, wie bereits erwähnt das Liebespaar aus dem "Silmarillion", und was macht eine so eindrucksvolle Geschichte realer als die Namen jener fiktiven (??!!) Gestalten, die scheinbar doch real waren - oder es zumindest in Tolkiens Herzen und unseren Herzen sein sollen!

Edith Mary Tolkien, 1889 - 1971, Luthien

und

John Ronald Reuel Tolkien, 1892 - 1973, Beren

 

Buchquelle : "Mentor Lektüre Durchblick - The Lord of the Rings"

 





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